Malerin / Lyrikerin
Hilla Jablonsky
Meine erste Begegnung mit einem kreativen Energiebündel
Bonn. „Wenn du mit mir befreundet sein willst, musst du etwas leisten,“ war das Erste, was die Künstlerin
zu mir sagte, als ich sie 1971 kennenlernte. Damals war ich 27 Jahre alt und Hilla Jablonsky 22 Jahre älter.
Sie flößte mir magischen Respekt ein. Die Magie ihrer Bilder berührt mich heute mehr denn je. Der tiefe
Respekt vor einer Künstlerin, die mit kompromissloser Absolutheit ihr Denken und Handeln ihrem
gestalterischen Willen unterworfen hat, ist in mehr als 40 Jahren Freundschaft und späterer Förderung ihrer
Arbeit stetig gewachsen. Sie hatte aber nicht nur als Künstlerin den Mut zu jeglicher Grenzüberschreitung,
sondern auch privat. So offenbarte sie erst kurz vor ihrem 90. Geburtstag, was Freunde schon länger
vermuteten, dass sie sich planmäßig zehn Jahre verjüngt hatte. Jedenfalls ist sie nicht 1932, wie es in vielen
Dokumentationen steht, sondern 1922 geboren. Nachdem sie nun aus Altersgründen selber nicht mehr aktiv
in der Kunstszene agieren kann, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Freude an ihrer Kunst
anderen zugänglich zu machen.
Reinhild Jacobsen
Foto von Klaus Schreiber